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Schmalzler

Der Schmalzler: der Klassiker unter den Schnupftabaken. Hergestellt wird er unter anderem von der Firma chl – und das seit über 100 Jahren. Obwohl es heute den modernen, sehr fein gemahlenen Snuff gibt, erfreuen sich immer noch viele Menschen des groben, bayerischen Schmalzlers. Aber was ist eigentlich das Besondere an diesem traditionellen Schnupftabak und wie unterscheidet er sich vom modernen Snuff? Das erklären wir euch!

Die Bezeichnung verrät es schon: Dem Schmalzler wird, so zumindest früher, Butterschmalz im Herstellungsprozess beigefügt, um diesen zu verfeinern. Obwohl das früher die gängige Praxis war, wird das heute nicht mehr getan. Man hat Butterschmalz gegen feine, geruchsneutrale Öle ausgetauscht, da Butterschmalz nach der Produktion relativ schnell verdarb und der Schnupftabak damit ungenießbar wurde.

Die traditionelle Herstellung des Schmalzlers unterscheidet sich stark von der des modernen Snuffs. Das liegt an der Zusammensetzung der beiden Schnupftabaksorten. Bayerischer Schmalzler besteht rohstofftechnisch aus dunklen Tabakblättern, die aus verschiedenen Gebieten Brasiliens und Südamerikas stammen. Dieses Rohstoffgemisch wird dann mit mit den sogenannten Mangotes vermischt. Das sind Tabake, die während ihrer speziellen Ernte und Verarbeitung zu dicken Seilen versponnen werden und während ihrer intensiven Soßierung und Fermentierung ihr einzigartiges Aroma erhalten. Diese aromatisierten, zusammengepressten Tabake werden dann in Tierhäute eingenäht und nach Deutschland verschifft.

Die Herstellung in Deutschland beginnt mit der Vermischung des fermentierten Rohtabaks und der Mangotes. Dieses Gemisch wird weiterverarbeitet und in einer Soße aus Wasser und Zuckersirup gegart. Für den Geschmack kommen noch ausgewählte Früchte hinzu. Nach der Soßierung wird das Material in Behälter wie etwa Kisten oder Holzfässer gefüllt und anschließend eingelagert, damit es reifen kann. Dieser Prozess kann bis zu einem halben Jahr dauern und sorgt dafür, dass das Tabakgemisch seinen charakteristischen Geruch annimmt und sich der Geschmack verändert.

Nach der besonders zeitintensiven Fermentierung wird das Material zu einem trockenen Tabakmehl gerieben und wird letzten Arbeitsschritt mit Ölen und Geschmacksstoffen angereichert, was das Tabakmehl zum bayerischen Schmalzler werden lässt.