Nikotin, auch Nicotin, ist der Hauptwirkstoff von Tabakpflanzen, welcher in diversen Tabakprodukten wie Zigaretten, Schnupftabak oder Kautabak enthalten ist. Es zeichnet sich dadurch aus, dass seine Wirkstoffe bereits nach wenigen Sekunden im Gehirn ankommen und dort die sogenannten “nikotinergen Rezeptoren” besetzen. Niktorinerge Rezeptoren – das sind Nervenzellen im Gehirn – senden Reize an unseren Körper über Botenstoffe aus. Diese speziellen Botenstoffe sorgen wiederum dafür, dass die Ausschüttung weiterer Botenstoffe wie Dopamin und Adrenalin beginnt.
Die Aufnahme von Nikotin äußert sich verhältnismäßig schnell durch physiologische Reaktionen. Unser Herz fängt an schneller zu schlangen, der Blutdruck steigt und die Temperatur der Haut sinkt, deshalb frieren Raucher auch schneller. Außerdem werden körperliche Empfindungen wie Hunger, Stress, Angst, Nervosität und Müdigkeit unterdrückt, während gleichzeitig unsere Leistungsfähigkeit steigt. Da eine zu hohe Menge von Nikotin zu Blockaden im Körper führen kann, was lebensgefährlich ist, haben tabakhaltige Produkten feste Obergrenzen bezogen auf den Nikotingehalt.
Die Wissenschaft geht davon aus, das eine Menge von etwa 500 Milligramm Nikotin für einen erwachsenen Menschen tödlich ist. Zum Vergleich: eine Zigarette enthält bis zu 13 Milligramm Nikotin. Diese Menge gelangt beim Rauchen jedoch nicht vollständig in unseren Körper. Tatsächlich bleibt davon nur etwa ein Viertel. Eine Kautabakdose enthält in der Regel mehr Nikotin, was jedoch an der Gesamtmenge des Tabaks liegt. Bei Schnupftabak verhält es sich ähnlich.
Eine Nikotinsucht kann, anders als oft dargestellt, schon nach einigen Zigarettenschachteln entstehen. Die wiederholte Einnahme von Nikotin führt zu Anpassungsprozessen der spezifischen Rezeptoren im Gehirn. Unser Körper baut eine höhere Toleranz gegenüber dem Nikotin auf und muss mit der Zeit mehr Nikotin aufnehmen, um die gleiche Wirkung wie noch zu Anfang zu erreichen. Diese Toleranzentwicklung des Körpers ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Ausbildung einer physischen und psychischen Abhängigkeit.